Pressemeldung
Abteilungsleitung
Goldammer verlässt den TVN
Kein anderer Name ist so mit der Handballabteilung des TV Nellingen verbunden wie der von Veronika Goldammer. Mit Ablauf der Saison endet nun jedoch eine 18-jährige Ära, in der „Vroni“ etliche Jugendliche auf ihrem handballerischen und menschlichen Werdegang als Trainerin, mit viel persönlichem und zeitlichem Einsatz begleitet hat. Zudem kümmerte sie sich als Sportliche Leitung um etliche Belange außerhalb des Spielfelds. Nachdem der langjährigen Abteilungsleiter Bernd Aichele im Januar letzten Jahres seinen Posten abgab, war sie diejenige, die neue Personen für ihre Vision des leistungsorientierten Mädchenhandballs begeisterte, so dass ein neues Vorstandsgremium entstand, das den Fortbestand der Handballabteilung in Nellingen sicherte. Unvorstellbar schien bisher, dass sie selbst irgendwann nicht mehr an Bord sein würde.
Nachdem im Dezember die Planungen zur neuen Saison anliefen, war jedoch schnell klar, dass sich die sportliche Situation im Leistungsbereich noch weiter zuspitzt. Das einstige Aushängeschild, die erste Frauenmannschaft, stand entgegen aller Hoffnungen auch in der Regionalliga Baden-Württemberg erneut auf einem Abstiegsplatz. Die Verpflichtung neuer, erfahrener Spielerinnen war aufgrund der Historie und der fehlenden Attraktivität eine nahezu unlösbare Aufgabe. Damit sah Goldammer auch die sportliche Perspektive der jungen Talente der A- und B-Jugend-Bundesliga-Teams in Gefahr.
Der Idee, in einer Spielgemeinschaft mit einem anderen im Mädchenhandball aktiven Verein, der HSG Stuttgart-Metzingen, die Kräfte zu bündeln, wurde in mehreren Gesprächen zwischen den Verantwortlichen über den Jahreswechsel geprüft, letztlich jedoch nach reiflicher Überlegung und Abwägung der Chancen und Risiken nach einer mehrheitlichen Abstimmung des Gremiums verworfen.
Goldammer, die immer für Leistungssport stand und mit Herz und Hand voranschritt, sah jedoch für sich und ihre Spielerinnen in den Leistungsmannschaften nur mit einer Spielgemeinschaft eine wirkliche Perspektive und zog nach etwas Überlegungszeit ihre Konsequenzen. „Wir wissen um die Verdienste von Vroni und bedauern ihre Entscheidung, können ihre Beweggründe jedoch nachvollziehen und wünschen ihr für ihren neuen Weg wirklich nur Gutes“, so Abteilungsleiter Tobias Danner. Inzwischen ist auch bekannt, wo die A-Lizenz-Inhaberin ihren Weg fortsetzen wird. Die HSG Stuttgart-Metzingen kann sich auf großen Handballsachverstand und unermüdlichen Einsatz freuen.
Für die übrig gebliebenen Personen im Vorstand gilt es nun, die Planungen für die neue Saison unter völlig neuen Vorzeichen zu übernehmen. Der Grundstock ist sehr solide, der Kinderhandball erfährt seit einem guten halben Jahr wieder starken Zulauf. Und auch in den zweiten bzw. dritten Mannschaften wird von den TrainerInnen tolle Arbeit geleistet. Es soll jedoch weiterhin auch leistungsorientierter Handball in Nellingen angeboten werden. Ob die umworbenen Nachwuchstalente für einen neuen Weg ohne Goldammer begeistert werden können, wird erst die Zukunft zeigen. Die Arbeiten dazu laufen auf Hochtouren.