Hornets bezwingen Metzingen II
90 Zuschauern in der „gefüllten“ Sporthalle 1 wurden Zeuge einer richtig guten Drittligapartie in der die Hornets nie in Rückstand geraten waren und zum Schluss mit 29:28 verdient die Punkte einfahren konnten.
Nichts für schwache Nerven!
Die Hornets kamen gut in die Partie und nutzen zu Beginn zwei technische Ungenauigkeiten der TuS Metzingen II gnadenlos aus zur schnellen 2:0 Führung. Von nun an ging es im offenen Schlagabtausch hin und her und beim Stande von 10:10 (18.) konnte Metzingen erstmals ausgleichen. Ein Doppelschlag von Hanna Hojczyk brachte dann in der 25. Minute die Hornets wieder mit zwei Treffern in Front (14:12). Auch die folgende Zeitstrafe gegen Celine Effinger zwang die Hornets nicht in die Knie und Leonie Dreizler netzte zum 16:14 Halbzeitstand. Die erste Hälfte war geprägt von temporeichem Handball mit der ein oder anderen technischen Unzulänglichkeit auf beiden Seiten. Die Hornets überzeugten mit einer sehr beweglichen Abwehr und konzentrierten Abschlüssen. Metzingen hingegen tat sich in der Abwehr etwas schwerer konnte jedoch allein durch fünf 7-Meter Strafwürfe das Ergebnis knapp halten.
Zweite Hälfte wird zum Krimi
Nach Wiederanpfiff gelang Hanna Hojczyk der erste Treffer die mit einem ihrer insgesamt 9 Feldtoren den Spielstand auf 17:14 stellte. Die Hornets verpassten es durch einen vergebenen Strafwurf das Ergebnis auf 4 Tore unterschied zu stellen und Metzingen blieb weiter dran. Durch zwei Treffer in Folge sollte es nun den Hornets doch vergönnt sein sich auf 19:15 abzusetzen was allerdings nicht die entsprechende Ruhe ins Spiel bringen sollte. Metzingen kämpfte sich wieder ran und in der 49. Minute zeigte die Anzeigetafel den Stand von 24:23. Nun war wieder alles offen und beide Teams schenkten sich nichts sowohl in der Offensive als auch bei der Abwehrarbeit. Doch es sollte noch spannender werden, die Uhr zeigte 56:32 und Rebecca Rott netzte ein zum 28:28 Ausgleichstreffer. Keinen der 90 Zuschauer hielt es jetzt noch auf den Sitzen und wurden Zeuge, wie Leonie Dreizler ihr 9. Feldtor in die Maschen wuchtete. Metzingen zog die letzte Option einer Auszeit (59:50). Nach Wiederanpfiff verteidigten die Hornets den Angriffssturm geschickt und mit der Schlusssire wurde Metzingen noch ein Freiwurf zugesprochen. Nun galt es, diesen einen Ball noch zu verteidigen und Stephanie Lukau im Kasten der Hornets setzte zum Husarenstreich an. Taktisch brillant stellte sie ihre Kameradinnen in der Deckung auf das kurze Eck und Anna Albek blieb für die Wurfausführung lediglich der Wurf auf den scheinbar freien langen Pfosten offen. Und weil es genau so kommen sollte war Lukau auf dem Posten, entschärfte den platzierten Wurf auf das linke untere Eck und krönte somit ihre starke Tagesleistung.
Stimmen zum Spiel
„Ich bin Überglücklich und freue mich für die Mädels dass sie sich für den Aufwand belohnen konnten“, war der erste Satz einer sichtlich erschöpften Vroni Goldammer nach der Partie. „Die Mannschaft hat sich über die gesamte Spielzeit an den Plan gehalten und hatte den starken Rückraum von Metzingen weitestgehend im Griff. Es ist schon stark, wenn man gegen diese Mannschaft „nur“ 18 Tore aus dem Spiel heraus kassiert, Degenhardt, Albek und Rott ihre Wurfstärke nicht ausspielen konnten und unsere offensive Deckungsvariante funktioniert hat“.
Auch Dieter Döffinger war am Ende die Partie förmlich ins Gesicht geschrieben. „In der letzten Saison hätten wir solche Spiele verloren. Die Mannschaft hat in den vergangenen Monaten hart an sich gearbeitet, ist gereift und das hat uns heute den Sieg beschert. Es hat mir gezeigt dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht haben“.
Wie geht es weiter in der 3. Liga
Die Hornets haben es geschafft einen Saisonstart nach Maß hinzulegen. 4 Zähler aus zwei Partien sprechen für sich und ganz wichtig waren die zwei Punkte am Sonntag gegen einen der Meisterschaftsfavoriten. Das zeigt auf, zu was diese junge Mannschaft im Stande ist und gibt Zuversicht für die nächsten Aufgaben. Wann es weiter geht in der Liga steht allerdings völlig in den Sternen. Durch den vorerst eingestellten Spielbetrieb, das Trainingsverbot welches vom Land verhängt wurde und die noch immer steigenden Corona Zahlen ist die Wiederaufnahme vom Ligabetrieb völlig offen. Für die Hornets und viele andere Teams ist das natürlich nicht gerade förderlich. Denn dauert die Trainingspause lange an, dann beginnt man praktisch von vorne weiß aus Vroni Goldammer: „Es ist schon eine harte Entscheidung dass wir nicht mal mehr zum Training in die Halle dürfen. Wenn wir länger als 2 Wochen nicht mehr zusammen trainieren können fangen wir praktisch bei Null an. Der Rhythmus und das Ballgefühl gehen weitestgehend verloren ganz zu schweigen von der Athletik. Wir geben den Mädels zwar Trainingspläne an die Hand was aber das Hallentraining in keiner Weise ersetzten kann. Dieter Döffinger, ich und die ganze Mannschaft hoffen auf eine rasche Entscheidung und Einigung aus dem DHB der zur Zeit den Status der Teams aus der 3. Liga prüft. Laut DOSB gehört die dritthöchste Klasse in Deutschland in die Kategorie „Profisport“ welche zur Fortführung vom Trainings- und Spielbetrieb berechtigt wäre“.
„Ich hoffe, dass wir schnell ein positives Zeichen aus dem DHB bekommen und das nicht noch zwei Wochen dauert. Zudem müsste unsere Stadt zustimmen damit wir den Trainingsbetrieb ganz schnell fortführen können. Aus anderen Vereinen war zu erfahren, dass trotz des Corona-Lockdown trainiert werden kann und darf. Zumindest ist es beim Drittligisten in Plochingen und beim Zeitligisten in Nürtingen so. Ich hoffe sehr, dass auch wir grünes Licht seitens Verband und der Stadt erhalten“, so der sportliche Leiter der Hornets, Bernd Aichele, der zumindest für eine Fortführung vom Trainingsbetrieb plädiert bis weitere Entscheidungen getroffen werden können.