Spielbericht:
TVN – TSV Wolfschlugen
Spannendes Spiel vor toller Kulisse
Der Samstagabend hielt, was so ein Lokalderby verspricht. Rund 500 Zuschauer sahen in der Sporthalle 1 eine packende Partie zwischen den Schwaben Hornets und dem TSV Wolfschlugen, ehe drei Minuten vor Ende die Gäste den entscheidenden Treffer markierten und schließlich mit 23:27 (9:9) beide Punkte entführten.
Die Rollen waren vor Anpfiff mit dem Blick auf die Tabelle klar verteilt. Der Tabellenvierte hatte bereits 19 Punkte gesammelt – 13 mehr als die Gastgeberinnen auf Rang 10. Dass in so einem Derby jedoch alles möglich ist, wollte der TV Nellingen vor den Augen der geladenen ehemaligen Spielerinnen und Trainer sowie Sponsoren unter Beweis stellen und gab direkt Vollgas. Allen voran Laura Waldenmaier, die gleich die ersten beiden Würfe parierte. Ihre Mitspielerin Katharina Goldammer verwandelte im Gegenzug einen Siebenmeter und setzte sich im nächsten Angriff über die zweite Welle erfolgreich durch. Erst nach drei Minuten gelang dem TSV über Rechtsaußen das erste Tor. Anschließend vergingen knapp vier Minuten auf beiden Seiten mit etlichen technischen Fehlern und Fehlwürfen. Das Team von Trainerin Marina Massong berappelte sich als erstes, glich zum 2:2 aus und setze direkt noch zwei Tore drauf. Ganze neun Minuten blieb der TVN torlos, ehe Goldammer ihren dritten Treffer in Folge markierte und Lilly Allgaier einen Rückraumwurf zum 4:4 in den Winkel schoss. Wolfschlugens Trainerin versuchte es mit der Siebten Feldspielerin, jedoch gelang keiner Seite in den verbleibenden 20 Minuten der ersten Hälfte eine durchweg konsequente Chancenauswertung und so wechselte die Führung bis zum 9:9-Pausenstand mehrmals – dabei waren selten beide Teams vollzählig auf dem Parkett.
Nach dem Wiederanpfiff war der erste Treffer wieder den Gastgeberinnen vorbehalten. Sie machten in den folgenden zehn Zeigerumdrehungen auch weniger Fehler und dazu zeichnete sich Torfrau Waldenmaier in dieser Situation gleich mehrfach aus. So freute sich das Nellinger Lager nach Jakobi von Wangelins dritten verwandelten Siebenmeter beim 15:12 (41.) über die erste Drei-Tore-Führung, die bis Mitte der Halbzeit Bestand haben sollte. Dann kam die Zeit von Wolfschlugens Kreisläuferin Jasmin Dirmeier. Während sie in dieser Phase vier ihrer insgesamt acht Treffer sicher verwandelte, leisteten sich die Hornissen den ein oder anderen Fehlwurf. Beim 19:19 (51.) glichen die Gäste wieder aus und ging kurz darauf sogar erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung. Es entstand Nervosität und Hektik auf beiden Seiten, doch der TSV witterte Morgenluft und führte fünf Minuten vor Ende mit zwei Toren. Zwar gelang noch der Anschlusstreffer, dann aber sorgten Slawitsch und Tonn souverän für die entscheidenden Treffer. TV-Trainer Jan Hirschmüller warf mit offener Manndeckung nochmal alles in die Waagschale, aber auch in Überzahl gelang es nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Man kassierte sogar noch weitere Tore, so dass die Partie mit 23:27 im Endergebnis vielleicht etwas zu deutlich an die Hexenbanner ging. Ausgelassen und erleichtert feierten sie diesen Sieg mit ihren zahlreich mitgereisten Fans.
Auch wenn der Klassenverbleib inzwischen nur noch rechnerisch möglich scheint, verbrachte die Mannschaft, nachdem die erste Enttäuschung verdaut war, noch einen schönen geselligen Abend gemeinsam mit Ehemaligen, Sponsoren und der neuen Abteilungsführung. Mit etwas Abstand nach einem spielfreien Wochenende wird sie auch im nächsten Spiel am Samstag, 9. März 2023 um 18 Uhr beim Tabellennachbarn TuS Steißlingen erneut alles geben, um endlich wieder einen Sieg bejubeln zu dürfen.
TV Nellingen: Waldenmaier, Hoke; R. Allgaier (1), Lösch (1), Weisser (1), Haase, Goldammer (5/2), Lutolli (3), Heim (3), Schäufele, Fündling, L. Allgaier (5), Jakobi von Wangelin (4/4)
TSV Wolfschlugen: Schmied, Soušek; Massong (1), Dirmeier (8), Wurster, Amann, Schmied, Silva da Costa, Eisenbraun, Slawitsch, Andreas (3), Tonn (5/1), Lorenz (1), Wohnus (5), Allgaier, Keil (4)
Zeitstrafen: R. Allgaier (2), Lösch, Goldammer, Lutolli, Fündling – Schmied, Dirmeier, Andreas (3 = Disqualifikation), Tonn, Lorenz
