TVN 2 verlieren gegen Deizisau/Denkendorf
Enttäuschung und Frust nach der 30:31 Niederlage
Eine hoch emotionale und kampfbetonte Partie sahen die zahlreichen Zuschauer am Samstagabend in der Sporthalle 1 in Nellingen. Im Derby trafen der TVN 2 und die HSG Deizisau/Denkendorf in der Württembergliga Süd aufeinander und am Ende konnten die Gäste beim 30:31 (13:15) beide Punkte entführen.
Das dies ein brisantes Derby werden würde, war allen Beteiligten schon vor dem Anpfiff klar. Nach der enttäuschenden Niederlage der Nellinger Frauen in Weilstetten musste eine deutlich stabilere Abwehr her, um gegen die körperlich und kämpferisch starke HSG überhaupt bestehen zu können. Insgesamt nahmen die jungen Nellingerinnen den Kampf über 60 Minuten an, auch wenn sie den gefährlichen Rückraumspielerinnen der HSG immer wieder zu viel Platz ließen und dadurch öfter als gewünscht Gegentore oder Strafzeiten kassierten. Da auch beide Torhüterinnen einen schweren Stand hatten, blieb das frühe 1:0 durch Luisa Scherer leider die einzige Führung an diesem Tag. Nach dem 2:5 (8. Min.) und dem ersten von drei verworfenen Siebenmetern ging ein Ruck durch das Team und Leonie Haible sorgte in Unterzahl für den 7:8-Anschlusstreffer. Doch danach musste auch sie auf der Bank pausieren und die Gäste zogen bis zum 10:14 erstmals auf 4 Tore davon. Bis zur Pause konnte das Heimteam durch drei Treffer von Leonie Strack und weiteren Toren von Luisa Scherer, Sandra Balke und Janina Weiß den Rückstand auf zwei Treffer verkürzen und man ging mit einem 13:15 in die Kabine.
Zu diesem Zeitpunkt war Trainerin Vroni Goldammer nicht unzufrieden mit ihrer Mannschaft: „unsere Mädchen haben stark gekämpft und sich auch von der körperlichen Gangart der HSG nicht einschüchtern lassen. Wenn wir etwas konsequenter gewesen wären, hätten wir zur Halbzeit auch führen können.“
In der 2. Hälfte kamen die routinierteren HSG-Frauen deutlich besser mit den unsicher agierenden Schiedsrichter-Routiniers zu Recht, die dem schnellen Spiel nur bedingt gewachsen waren und manche Entscheidungen exklusiv für sich beanspruchten. Entscheidend war aber viel mehr, dass die HSG-lerinnen die Unsicherheiten der Schiedsrichter viel cleverer ausnutzten und am Ende doppelt so viele Zeitstrafen herausholten. Hier muss das Nellinger Team noch deutlich an Erfahrung zulegen und im 1:1 ebenfalls so konsequent und spektakulär „weiterziehen“, bis der Schiedsrichter eben nicht mehr anders kann als zu pfeifen.
Beim 18:24 in doppelter Unterzahl schien schon eine Vorentscheidung gefallen zu sein, doch mit einem spielerisch und kämpferisch starken 7:2-Lauf war 10 Minuten vor Ende wieder alles offen. Leider versäumte man in den restlichen Minuten mehrfach, die Chance auf den Ausgleich zu nutzen. Beim Stand von 28:29 nahm Deizisau/Denkendorf nochmal eine Auszeit und konnte sich danach mit zwei Treffern entscheidend absetzen.
„Natürlich waren wir nach dem Spiel extrem enttäuscht, da wir auf Augenhöhe agiert haben und uns nicht belohnen konnten. Nun sind wir erstmal weg von der Tabellenspitze und wünschen der HSG natürlich für nächstes Wochenende gegen Reichenbach viel Erfolg. Unsere Mädels müssen jung schon viel Verantwortung übernehmen und haben kämpferisch alles versucht. Am Ende haben wir aber sowohl hinten noch zu viele einfache Tore kassiert und auch vorne zu viel liegen gelassen, um so ein enges Spiel für uns zu entscheiden“, zieht Vroni Goldammer ein gemischtes Fazit nach den nervenaufreibenden 60 Minuten.
Für den TVN spielten: Sofia Geiß und Sonja Pott im Tor, Sandra Balke (2), Laura Dobler (1), Marie Fröschle, Leonie Haible (6/1), Alicia Kiedaisch, Vanessa Kirschner, Linda Leukert (7/2), Luisa Scherer (6), Leonie Strack (6), Janina Weiß (2), Larissa Weiß