Corona-Krise – eine Herausforderung für TVN-Handballer

Seit dem 13. März ist jeglicher Spielbetrieb eingestellt und auch die Sporthallen sind aus Sicherheitsgründen geschlossen. Natürlich ist dies auch im Sinne der Handballerinnen vom TV Nellingen und die Gesundheit aller steht im Vordergrund. Allerdings bedroht nun auch eine ganz andere Gefahr die Existenz der Drittligahandballerinnen.

„Ohne Spielbetrieb bricht ein wesentlicher Teil der Einnahmen weg“, erläutert der Geschäftsführer von der TV Nellingen Handball Bundesliga GmbH, Tobias Schramek, die prekäre Situation. „Ein Großteil der Ausgaben hingegen bleibt bestehen. Die Liquidität aufrecht zu erhalten stellt uns vor große Herausforderungen. Natürlich gibt es auf jeder Ebene Überlegungen, wie die Krise zu überbrücken ist. Allerdings geht es auch unseren Sponsoren in dieser Situation nicht besser und viele Firmen und Unternehmer kämpfen selber ums Überleben. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle all unseren Partnern, die gerade oder teilweise auch trotz der Krise fest zum Handball in Nellingen stehen!“

Ein Ende der Pandemie ist lange nicht in Sicht und ob die laufende Saison überhaupt zu Ende gespielt werden kann, ist nach derzeitigem Stand aus Sicht der Verantwortlichen eher ausgeschlossen. Denn allen Voraussagen, dass es nach Ostern weitergehen soll, schenken die Handballer wenig Glauben und sehen das als eher unrealistisch an. Auch Geisterspiele sind keine Lösung sagt Schramek. „Zwar könnte man die Saison im sportlichen Wettkampf beenden aber ohne Zuschauer bleiben auch die Einnahmen aus und weitere Reisekosten würden die Kassen zusätzlich belasten. Insbesondere ist aber natürlich das Erlebnis für Zuschauer und Akteure ein wesentliches Kernelement unserer Sportart. Die komplexe und neuartige Gesamtsituation ist es, die uns alles abverlangt. Gemeinsam arbeitet man aktuell sehr intensiv an der Bewältigung der finanziellen Krise“. 

 

Wie geht es den Hornets-Spielerinnen? 

Die Mädels sind Gott sei Dank bislang alle gesund und verbringen die Zeit auf unterschiedlichste Weise. Zum Teil können sie ihren Jobs nachgehen oder sind mit lernen auf anstehende Prüfungen beschäftigt aber gehören auch vereinzelt den Gruppen an die gezwungener Maßen zuhause die Zeit totschlagen müssen. Ein normaler Trainingsalltag ist nicht möglich und deshalb versuchen sich die Spielerinnen mit Laufeinheiten und sonstigen Übungen einigermaßen fit zu halten. Auch das ist eine große Herausforderung und fällt sicherlich nicht jeder Akteurin leicht. Alle versuchen das Beste daraus zu machen. Bekanntlich sind die Fitnesseinrichtungen geschlossen und natürlich fehlen dadurch auch die üblichen Hilfsmittel um ein vernünftiges Krafttraining zu absolvieren. Hier ist die Fantasie jeder Einzelnen gefragt und natürlich bekommen sie von Trainerseite auch die nötigen Tipps und Unterstützung. Oft reichen schon „einfache Hausmittel“ aus um ein funktionelles Training und etliche Übungen für die Rumpfstabilität absolvieren zu können! 

 

Was gibt es Neues zum Spielbetrieb? 

Natürlich interessiert viele die Frage, wie es mit dem Spielbetrieb weitergeht. Leider haben wir darauf keine Antwort und alles hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Die Verantwortlichen des DHB erarbeiten derzeit zusammen mit den Vertretern der Landesverbände eine Lösung was sicherlich nicht einfach ist. Am liebsten wäre es wohl allen Beteiligten, man könnte die Runde sportlich beenden und Fragen wie z. B. nach Auf- und Abstieg wären fair und zufriedenstellend gelöst. Sollte eine reguläre Beendigung nicht möglich sein, dann wird es zwangsweise eine Lösung am grünen Tisch geben und sicherlich auch großes Diskussionspotential. Ob diese für alle Vereine dann zu einer versöhnlichen Lösung führt, muss man abwarten. Auszugehen ist davon jedoch nicht! Sicherlich machen sich die spielleitenden Stellen und Sportverantwortlichen diese Entscheidung nicht leicht und zudem gibt es in der Spielordnung vom DHB einen entsprechenden Passus der im §52 festgehalten ist. Dazu hat sich auch Handballexperte und Rechtsanwalt Helge-Olaf Käding geäußert und kann unter https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-1-123594.html nachgelesen werden. Gut und verständlich erklärt Käding hier, was er von dem Wortlaut hält und wie viel Spielraum in der Argumentation bleibt. Aber genau das zeigt auch auf, dass man noch nie in solch einer Situation gesteckt hat und erst dann wenn ein Paragraph zum Tragen kommt man sich wirklich damit auseinandersetzt. Papier ist eben sehr geduldig. 

Wie auch immer nun von DHB-Seite entschieden wird. Auf jeden Fall wird sich die Entscheidung auf die einzelnen Landesverbände auswirken, denn auch die Oberligen sind natürlich davon betroffen. Und damit geht es dann runter bis in die Bezirke. Sehr undurchsichtig ist dabei die Handhabe und der Handlungsspielraum jedes einzelnen Verbandes, da abweichend von der DHB Spielordnung jeder Verband in seiner Spielordnung zusätzlichen verbandsspezifischen Handlungsspielraum besitzt. Leider konnte man sich noch nie auf eine einheitliche Spielordnung festlegen was in diesem Fall sicherlich zur Verwirrung führt. Deshalb kann man hier kaum auf eine landesweite Regelung hoffen und unwahrscheinlich ist, dass es im gesamten Bundesgebiet einheitlich gehandhabt wird. 

 

Was geschieht in den nächsten Wochen? 

Auch die Handballer sind natürlich gezwungen abzuwarten. Es gibt praktisch keine Alternative, die gesamte Entwicklung ist äußerst dynamisch. Das Virus hat alles fest im Griff und täglich ändert sich die Situation. Bernd Aichele sagt dazu: „Auch wir reagieren lediglich auf die Gegebenheiten und somit sind Zukunftspläne eher vergebene Liebesmühe. Abzuwarten sind Entscheidungen unserer Landesregierung, Stadtverwaltung, vom DHB und HVW sowie vom Bezirk Esslingen-Teck. Erst wenn diese Entscheidungen schriftlich vorliegen, können wir uns mit der Zukunft beschäftigen. Natürlich haben auch wir gewisse Vorstellungen und Hoffnungen die sich derzeit aber lediglich auf unseren Spekulationen stützen und wären zum heutigen Tag die Tinte auf dem Papier nicht Wert. 

Wir hoffen sehr, dass es unseren Sponsoren, Gönnern und Fans gut geht. Dass Sie gesundheitlich wohlauf sind und dies auch weiterhin so bleibt. All denjenigen die vom Virus befallen sind wünschen wir auf diesem Wege alles erdenklich Gute und schnelle Genesung. Wir freuen uns heute schon auf den Tag wo wir uns wieder in der Halle treffen und gemeinsam unseren tollen Sport genießen können“. 

 

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