Erster Matchball sitzt!

Frauen 2 feiern Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga

250 Zuschauer pilgerten zum letzten Heimspiel der „Zweiten“ am Samstagabend gegen die TG Biberach. Man wollte miterleben, wie gleich der erste Matchball zum Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga verwandelt wird.

Der Beginn dieser Partie war ein zähe Geschichte für beide Teams und die Zuschauer mussten annähernd fünf Zeigerumdrehungen warten ehe der erste Treffer fallen wollte. Beide Teams schenkten sich in der Abwehr nichts und im Angriff wurden, vor allem auf Nellinger Seite, Großchancen nicht genutzt. Die Partie war insgesamt in der ersten Hälfte sehr torarm und erst ab der 26. Minute konnten sich die TVN Mädels durch einen 4:0-Lauf bis zur Pause auf 10:7 absetzten. Sieben Gegentore waren bis dahin mehr als Hervorragend und die gute Deckungsarbeit machte den Gästen zu schaffen. Allerdings konnte Vroni Goldammer mit der Torausbeute nicht zufrieden sein. „Wir haben super verteidigt und Biberach fand keine Mittel gegen unsere aggressive Deckung. Allerdings scheiterten wir zu oft an der gegnerischen Torhüterin und ließen beim Abschluss die Entschlossenheit vermissen“, resümiert Vroni Goldammer die ersten 30 Minuten.

Zwar gelang der TG Biberach der erste Treffer in der zweiten Hälfte jedoch konterte der TVN mit einem 3:0-Lauf. Weiterhin geprägt durch starke Abwehrleistungen auf beiden Seiten ging das Spiel munter hin und her. Es dauerte bis zur 47. Minute ehe sich das Nellinger Team erstmals mit 6 Treffer absetzten konnte. Spätestens nach 53 Zeigerumdrehungen war klar, dass sich die Mädels den großen Coup nicht mehr nehmen lassen. Zwar konnte Biberach immer wieder einnetzten jedoch wurden diese Tore sofort mit TVN-Treffer beantwortet. Zwei Minuten vor dem Ende hielt es dann niemanden in der Halle mehr auf den Sitzplätzen. Ohrenbetäubender Trommel-Sound und Standing Ovations begleiteten die Spielerinnen vom TV Nellingen bei ihren letzten beiden Treffern bis zum langersehnten Schlusspfiff und dem damit verbundenen 24:18 Sieg.

Der Jubel fand nun keine Grenzen mehr. Konfettiregen rieselte im Blitzlichtgewitter über die Spielerinnen und die Hölle 1 wurde zum Tollhaus. Die Zuschauer applaudierten Minutenlang und feierten das Team gebührend. Der Matchball war versenkt und einen Spieltag vor dem Saisonende war der vorzeitige Aufstieg in die BWOL geschafft.

Es war verständlicher Weise ziemlich schwierig direkt nach Spielschluss die ersten Stimmen einzufangen. Vroni Goldammer war sichtlich erledigt und sagte nur ganz kurz: „Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft. Ich wusste immer, was das Team kann. Es ist einfach toll“. Dann verschwand sie wieder zwischen ihren Spielerinnen in den Freudentänzen. Auch Sofia Geiß fasste sich kurz um keine Minute der Feier zu verpassen: „Wir haben uns das einfach verdient und jetzt feiern wir die ganze Nacht“. Total erschöpft aber überglücklich vielen sich die Mädels in die Arme und feierten den großartigen Erfolg. Eltern und Fans klatschen sich auf der Tribüne ab, lagen sich in den Armen und allen war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Am Saisonanfang wollte niemand so richtig dem jungen Team Glauben schenken, dass der Aufstieg in die BWOL möglich ist. Bernd Aichele analysierte am Rande der Feierlichkeiten eher nüchtern und die Worte vielen ihm dabei schwer: „So nah sind Freud und Leid in einem Verein beieinander. – Zum einen müssen wir schweren Herzens aus der Bundesliga scheiden und zum anderen haben wir hier ein richtig gutes Nachwuchsteam mit sehr großem Potential. Es brennt mir richtiggehend das Herz. Aber wir werden uns zurückkämpfen. Mit diesem Nachwuchs ist es uns nicht Bange vor der Zukunft. Ich freue mich unheimlich und von ganzem Herzen für das ganze Team. Es war nicht einfach für Vroni und ihr Trainerteam. Oft musste sie auf Verletzungen reagieren und gerade die Langzeitverletzten machten ihr dabei viel Kopfzerbrechen. Es ist schon sensationell, wie sie das mit den Mädels zusammen gemeistert hat. Hut ab vor diesem Team-Geist und dem Stehvermögen. Die Konkurrenz hat zum Schluss zwar auch ein wenig mitgeholfen am Erfolg aber das sehe ich ganz einfach als Glück des Tüchtigen an und somit geht der Aufstieg in die BWOL wohlverdient und zu Recht an unser Team. Diese Mädels haben den Verein heute richtig stolz gemacht und dafür sind alle Verantwortlichen sehr dankbar. Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz besonders bei unseren Sponsoren, den Eltern und Fans bedanken die erheblich an diesem Erfolg beteiligt sind. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich gewesen mit diesem jungen Team ein solch tollen Erfolg feiern zu können“.

Somit wird die letzte Partie in dieser Saison zum reinen Schaulaufen. Am kommenden Samstag muss der frischgebackene BWOL Aufsteiger zur SG Burlafingen/Ulm und wird sich dort auf jeden Fall auch meisterlich präsentieren wollen. Der Meisterschaft soll noch im letzten Saisonspiel mit einem Sieg die Krönung folgen für eine tolle Saison.

 

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