Knappe Niederlage der Hornets

Hornets verlangen Leverkusen alles ab

Eine knappe 23:25-Niederlage mussten die Bundesliga-Handballerinnen der Schwaben Hornets Ostfildern in der heimischen Sporthalle 1 gegen Bayer Leverkusen hinnehmen. Über 60 Minuten war die Mannschaft von Hornets-Coach Pascal Morgant mit den Werkselfen auf Augenhöhe, scheiterte aber in der Schlussphase zu oft an Ex-Nationaltorhüterin Katja Kramarczyk und musste die Punkte mit ins Rheinland geben.

„Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Wir haben nicht gedacht, dass es eine einfache Fahrt hierhin wird. Im Gegenteil, in der letzten Saison haben wir hier ein Unentschieden erkämpft und waren gewarnt. Das Spiel war lange Zeit auf Augenhöhe, sehr kampfbetont auf beiden Seiten mit dem glücklicheren Ende für uns. Entscheidend war, dass wir die technischen Fehler, die wir am Ende der ersten Hälfte noch reihenweise gemacht haben, in der zweiten Hälfte nicht oder weniger gemacht haben. Auch im Angriff sind wir mehr Richtung Tor gegangen, haben die Abwehr der Hornets vor schwierigere Aufgaben gestellt und in der Schlussphase ganz wichtige Tore gemacht. In der Abwehr haben wir gut gearbeitet, an der Rückwärtsbewegung müssen wir allerdings noch feilen, denn das nutzen die Hornets sehr gut aus, wenn die Abwehr noch nicht formiert ist. Alles in allem hat es Spaß gemacht, hier zu spielen“, fasst Gäste-Trainerin Renate Wolf die 60 Minuten aus ihrer Sicht zusammen.

„Glückwunsch an Leverkusen, Renate und ihr Team zum am Ende auch verdienten Sieg. Wir haben es über 60 Minuten geschafft, an sie ranzukommen, haben mit allen Mitteln gekämpft, die wir hatten. In Abwehr, Angriff, Gegenstoß und Rückzugsbewegung haben wir alles in die Waagschale geworfen, aber man muss auch zugeben, dass Leverkusen immer einen kleinen Schritt voraus war. Den haben wir heute nicht aufholen können. Wir haben ein sehr kampfbetontes Spiel gesehen, in dem wir auf Augenhöhe waren, aber halt immer einen halben Schritt hinten dran und dann kommt so ein Ergebnis zustande. Trotzdem lassen wir jetzt die Köpfe nicht hängen, denn wir haben gegen eine Topmannschaft wie Leverkusen mitgehalten, die uns sicherlich nicht unterschätzt hat, auch wenn sie nach dem Sieg gegen Bietigheim ein kleines Einstellungsproblem hätten haben können. Auch wenn die Niederlage noch schmerzt, möchte ich trotzdem zufrieden aus dem Spiel gehen“, analysiert Morgant die Partie.

Die Filder-Handballerinnen erzielten den ersten Treffer, anschließend legten die Werkselfen bis zum 4:4 vor, die Hornets zogen nach. Danach erspielten sich die Gäste einen Zwei-Tore-Vorsprung, der beim 7:7 aber schon wieder Makulatur war (17.). Auf beiden Seiten wurde gekämpft und beim 8:9 (23.) zog Morgant die erste Time-Out-Karte. Bis zum Seitenwechsel ging es jedoch fast unverändert weiter wie davor, Leverkusen war stets einen kleinen Schritt voraus und mit 13:14 ging es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel hatten beide Teams Probleme mit dem Tore werfen, weshalb Morgant erneut zur Grünen Karte griff (41.). Nun waren seine Spielerinnen wieder besser in der Spur und konnten dank vier Treffern von Louisa Wolf wieder mit 20:19 in Führung gehen (49.). Eine Überzahl machte sich die Wolf-Sieben allerdings zunutze und zog wieder vorbei. Noch einmal konnten die Hornets ausgleichen, scheiterten aber in der Folge immer wieder an Katja Kramarczyk im Leverkusener Tor. Auf der Gegenseite ließ Sarah Wachter mit einem gehaltenen Strafwurf beim 21:24 nochmals Hoffnung aufkommen, aber auch eine offene Deckung in der Schlussphase sollte nicht mehr den gewünschten Erfolg bringen, weshalb die Punkte schließlich nach Leverkusen gingen. Da die Konkurrenten ihre Spiele ebenfalls verloren, verpassten die Hornets einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib zu machen.

„Mit dem Spiel von unserem Team bin ich heute sehr zufrieden gewesen, auch wenn es zum Schluss nicht gereicht hat für die Punkte. Die Mannschaft hat über 60 Minuten gekämpft und ein Durchhänger war dieses Mal nicht zu erkennen. Das macht Mut. Die Qualität unserer Zuschauer war auch richtig gut heute. Die Mädels konnten über die gesamte Spieldistanz auf die Unterstützung von den Rängen zählen. Allerdings hadere ich etwas mit der Zuschauerzahl. Wenn Du im Oberhaus gegen ein Spitzenteam wie Leverkusen spielst und lediglich 392 Zuschauer in die Halle kommen, dann mache ich mir hier schon meine Gedanken an was es liegen könnte. Wir spielen einen richtig guten und begeisternden Handball. Jedoch werden wir nicht durch die Zuschauermenge belohnt. Ich kann das leider nicht mehr nachvollziehen. Ich hoffe nur, dass sich das in naher Zukunft wieder ändert. Nur mit einer vollen Halle und der Unterstützung für die Mannschaft können wir weiterhin den Spielbetrieb in der 1. Bundesliga aufrechterhalten“, ist Geschäftsführer Bernd Aichele der Frust über die schlechte Zuschauerresonanz anzumerken.

Für die Hornets spielten: Wachter, Bocka; Schoeneberg (1), Wolf (7), Blanke (4/3), Ioneac (6), Tissekker, Degenhardt, Ahlin, Gera (1), Stuttfeld, Padutsch (2), Issifou (1), Jäger (1).

 

BU: Torhüterin Sarah Wachter hält den Siebenmeter von Kim Berndt. Foto: TV Nellingen/Jörn Kehle

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